Gusli sind mehr als 1000 Jahre alt, aber man braucht nur 15 Minuten, um sie spielen zu lernen!
Um schöne Musik zu spielen, die in Trance einführt, braucht man nicht Musiker zu sein. Es genügt eine Gusli zu haben – eines der ältesten slawisch-russischen Musikinstrumente, das für jeden intuitiv verständlich ist.
Lieferumfang:
9-saitige flügelförmige Gusli
Passende Tasche zum Instrument
Stimmschlüssel
Ein Set Ersatzsaiten
Gurtringe für das Befestigen eines Gurtes
Wir geben 3 Jahre Garantie!
Inkl. Versand (innerhalb Europa / Für Lieferung in Drittländer zzgl. Versand; bitte per E-Mail kontaktieren)
Technische Details
Material:
Korpus: Erle
Soundboard: Fichte
Wirbel: Metall
Maße:
Länge: 710 mm
Breite: 192 mm
Dicke: 70 mm
Gewicht: 1,15 kg
(Maße, Farbe, Struktur des Holzes und Gewicht können leicht abweichen, da es ein handgefertigtes Produkt ist)
Stimmung:
G3/A3 : C4 D4 E4 F4 G4 A4 Ais4 C5 (C-dur)
C4 D4 E4 F4 G4 A4 Ais4 C5 D5 (C-dur)
Durchmesser der Saiten:
G3/A3 – 50 mm
C4 – 45 mm
D4 – 40 mm
E4 – 40 mm
F4 – 40 mm
G4 – 35 mm
A4 – 35 mm
Ais4 – 30 mm
C5 – 30 mm
Tips & Tricks
Um Musik auf der Gusli zu spielen, braucht man nicht, Musiktheorie zu kennen oder andere Musikinstrumente spielen zu können! Man benötigt nur die Gusli selbst, einen Stimmschlüssel und ein Stimmgerät.
Wie stimme ich eine Gusli?
Um eine Gusli zu stimmen benötigt man das Instrument selbst, einen Stimmschlüssel und ein Stimmgerät. Das Stimmgerät kannst Du entweder in einem Musikgeschäft kaufen oder eine App auf das Handy herunterladen. Wir verwenden die CarlTune-App, die bei Google Play und App Store erhältlich ist.
Man kann das Instrument wie folgt stimmen:
Wir fangen mit der zweiten von unten Saite an (der zweitlängsten). Wir werden etwas später auf die erste Saite zurückkommen. Die zweite Saite ist der Ton C. Schalte das Stimmgerät ein, zupfe die Saite und schaue, ob der Pfeil des Stimmgeräts auf dem Ton C steht. Wenn der Pfeil den Ton nicht erreicht, d.h. tiefer klingt, muss die Saite nachgespannt werden.
Dazu nehmen wir einen Stimmschlüssel und drehen damit den ersten Saitenwirbel vorsichtig im Uhrzeigersinn. Je weiter man den Wirbel dreht, desto höher wird der Ton und desto näher kommt der Pfeil an die gewünschte Markierung.
Sobald der Pfeil auf dem richtigen Ton steht und blau leuchtet, bedeutet das, dass die Saite gestimmt ist. Ist die Saite überspannt, d. h. klingt sie höher als der gewünschte Ton, sollte der Wirbel gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden, um die Saitenspannung zu lockern und den Ton zu senken. Achte auf die Zahl neben der Note: Die Zahl ist die Nummer der Oktave, die wir brauchen. Die Zahl neben der C-Note sollte 4 sein.
Das Verfahren zum Stimmen der anderen Saiten ist dasselbe wie das Stimmen der C-Saite. Stimme die Dritte Saite auf D (4), die Vierte auf E (4), die Fünfte auf F (4), die Sechste auf G (4), die Siebte auf A (4), die Achte auf Ais (4), die Neunte auf C (5).
Kommen wir auf die erste Saite zurück. Sie kann auf zwei Arten gestimmt werden: auf die Note A und auf die Note G. Wenn wir sie auf den Ton A stimmen, erhalten wir eine Moll-Stimmung (mit anderen Worten, das Instrument wird „traurig“ klingen); wenn wir die Saite auf G stimmen, erhalten wir eine Dur-Stimmung (bzw. „fröhlich“)
Wie halte ich eine Gusli?
Traditionell wird das Instrument aufgestellt gehalten. Es liegt auf dem Schoß, wobei sich der Unterboden gegen den Bauch lehnt. Man kann die Gusli sowohl sitzend spielen, indem man das Instrument auf die Knie legt, als auch stehend, indem man es auf einen Gürtel hängt.
Wie spiele ich eine Gusli?
Es gibt verschiedene Arten, die Gusli zu spielen. Die wichtigsten sind Strumming (Klimpern), Zupfen und „Hooking“.
Für eine Begleitung (z. B. zu Liedern) verwenden wir die Strumming-Technik: Wir schlagen alle Saiten mit dem Zeigefinger der rechten Hand nach unten und mit dem Daumen nach oben an, während wir mit den Fingern der linken Hand bestimmte Saiten dämpfen. Die Finger der linken Hand werden entweder zwischen den Saiten (traditionelle Position) oder auf den Saiten platziert.
Die Zupftechnik ist das Spielen bestimmter Saiten. Mit der linken Hand werden bestimmte Saiten gedämpft, und mit Zeigefinger und Daumen der rechten Hand werden die offenen Saiten angeschlagen: mit dem Zeigefinger nach unten, mit dem Daumen nach oben.
„Hooking“ ist eine Mischung aus Strumming und „Plucking“. Der Zeigefinger der rechten Hand schlägt alle Saiten an, und die Finger der linken Hand „haken“ bestimmte Saiten ein, wodurch das Gefühl entsteht, dass mehrere Instrumente gleichzeitig gespielt werden.
Historische Informationen
Eines der Musikinstrumente, die uns seit Jahrhunderten in ihrer ursprünglichen Form erreicht und ihren Zauber und ihr Geheimnis nicht verloren haben, ist die traditionelle slawisch-russische Gusli.
Es ist schwer zu bestimmen, wann das erste Instrument gebaut wurde. Die erste Erwähnung wird auf das Ende des 6. Jahrhunderts datiert – wir finden sie im Werk „Historien“ von byzantinischen Historiker Theophylaktos Simokates, in dem die Begegnung von Kaiser Maurikios mit drei nach Thrakien geflohenen Slawen beschrieben wird. Der Quelle zufolge trugen die Slawen bei sich nur Kitharas und sonst nichts. Der Historiker berief sich auf die Ähnlichkeit zwischen der Gusli und der Kithara, einem griechischen Saiteninstrument.
Das ist jedoch nur eine Erwähnung. Wann tauchte aber nun die Gusli auf?
Es ist unwahrscheinlich, dass wir jemals eine Antwort auf diese Frage erhalten werden. Tatsache ist, dass die Gusli viele „Verwandte“ auf der ganzen Welt hat: zum Beispiel die griechische Leier, deren früheste Erwähnung auf 500 v. Chr. zurückgeht; oder die Harfe, deren älteste Darstellungen auf 2400 v. Chr. zurückgehen! Es gibt viele andere Verwandte der Gusli: die deutsche Zither, die finnische Kantele, die litauische Kankles, die lettische Kokle, die estnische Kannel, das armenische Kanon, das koreanische Kayagym usw.
Und die Geschichte der einzelnen Instrumente reicht weit in die Antike zurück!
Viele Jahrhunderte lang war die Gusli eines der Symbole der russischen Volksmusiktradition. Dieses Instrument wurde zum Singen von Liedchen, zur Begleitung von Tänzen, verschiedenen Scherz- und Festliedern sowie lyrischen Kompositionen und Schlafliedern verwendet. Kein Fest war ohne Guslies.
Doch leider gerieten die traditionellen Guslies ab dem 17. Jahrhundert allmählich in Vergessenheit. Aufgrund der unfreundlichen Haltung der damaligen Obrigkeit gegenüber der Gusli und vielen anderen traditionellen russischen Instrumenten sowie dem Aufkommen perfekterer Musikinstrumente begann die Gusli-Tradition zu verschwinden. Viele Forscher des 19. Jahrhunderts sprachen vom endgültigen Verlust der Gusli.
Glücklicherweise, ist es gelungen Ende des 20. Jahrhunderts (1980-1990) durch die Arbeit von Volkskundlern, Ethnographen und Musikwissenschaftlern, mehr als 1000 auf der Gusli gespielte Melodien von 150 Darstellern aufzuzeichnen und zu bearbeiten. Sie waren Träger der instrumentalen Volkstradition aus den Regionen Pskow, Nowgorod, Twer und Wologda. Darüber hinaus war es möglich, Kopien einiger Instrumente auf der Grundlage von bei Expeditionen gefundenen Mustern nachzubauen. Dies bedeutete, dass die Gusli-Tradition weiterlebte, wenn auch nicht mehr so aktiv und reichhaltig wie zuvor.
Das Schicksal der Gusli änderte sich dramatisch, als der russische Unternehmer Sergey Gorchakov im Jahr 2012 die größte Gusli-Produktionsstätte der Welt gründete. Dank seiner Liebe zur russischen Kultur und zu russischen Musikinstrumenten bekam die Gusli einen zweiten Aufschwung und ist heute nicht nur in ganz Russland, sondern auch im Ausland bekannt! Heute arbeitet unser Geschäft eng mit Sergey zusammen.
Das auf dieser Seite vorgestellte Instrument ist eine Kompilation von typischen Eigenschaften der Guslis, die im Nordwesten Russlands verbreitet waren.