Kantele – ein uraltes finnisches Musikinstrument
Die fünfsaitige Kantele ist ein Instrument, das die Ästhetik der finnischen, karelischen und wepsischen Völker, die Magie des karelisch-finnischen Epos „Kalevala“ in sich aufgenommen hat.
Lieferumfang:
5-saitige Kantele
Passende Tasche zum Instrument
Stimmschlüssel
Ein Set Ersatzsaiten
Gurtringe für das Befestigen eines Gurtes zum Umhängen der Kantele
Wir geben 3 Jahre Garantie!
Inkl. Versand (innerhalb Europa / Für Lieferung in Drittländer zzgl. Versand; bitte per E-Mail kontaktieren)
Technische Details:
Material:
Korpus: Erle
Soundboard/Deckel: Klang-Fichte
Oberfläche: gebeizt in Farbe: Eiche + matt lackiert
Andere Details: Ahorn
Wirbel: Metall
Maße:
Länge: 69,2 cm
Breite: 11, 2 cm
Dicke: 8 cm
Gewicht: 0,8 kg
(Maße, Farbe, Struktur des Holzes und Gewicht können leicht abweichen, da es ein handgefertigtes Produkt ist)
Saitenstimmung:
D4 E4 Fis4 G4 A4 (D-dur)
D4 E4 F4 G4 A4 (D-moll)
Durchmesser der Saiten:
D4 – 40 mm
E4 – 35mm
Fis4 – 35mm
G4 – 30 mm
A4 – 30 mm
Tips & Tricks
Die Kantele ist ein Instrument, das auch von Menschen gespielt werden kann, die noch nie ein Musikinstrument in den Händen hielten. Alles, was Sie dazu brauchen, um schöne Musik zu spielen, ist eine Kantele, ein Stimmschlüssel und ein Stimmgerät, bzw. eine Stimm-App aus dem Play Store.
Wie stimme ich eine Kantele?
Um eine Kantele zu stimmen, benötige das Instrument selbst, einen Stimmschlüssel und ein Stimmgerät. Du kannst es entweder in einem Musikgeschäft kaufen oder eine App auf Ihr Handy herunterladen. Wir verwenden die CarlTune-App, die bei Google Play und App Store erhältlich ist.
Man kann das Instrument wie folgt stimmen:
Die unterste (längste) Saite ist der Ton D. Schalte das Stimmgerät ein, zupfe die untere Saite und schaue, ob der Pfeil des Stimmgeräts auf dem Ton D steht. Wenn der Pfeil den Ton nicht erreicht, d.h. tiefer klingt, muss die Saite nachgespannt werden.
Dazu nehmen wir einen Stimmschlüssel und drehen damit den ersten Saitenwirbel vorsichtig im Uhrzeigersinn. Je weiter man den Wirbel dreht, desto höher wird der Ton und desto näher kommt der Pfeil an die gewünschte Markierung.
Sobald der Pfeil auf dem richtigen Ton steht und blau leuchtet, bedeutet das, dass die erste Saite gestimmt ist. Ist die Saite überspannt, d. h. klingt sie höher als der gewünschte Ton, sollte der Wirbel gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden, um die Saitenspannung zu lockern und den Ton zu senken.
Das Verfahren zum Stimmen der anderen Saiten ist dasselbe wie das Stimmen der D-Saite. Stimme die zweite Saite auf E, die Dritte auf Fis*, die Vierte auf G und die Fünfte auf A.
*Nota bene! Die dritte Saite kann auf zwei Arten gestimmt werden: auf die Note Fis und auf die Note F. Wenn wir sie auf den Ton Fis stimmen, erhalten wir eine Dur-Stimmung (mit anderen Worten, das Instrument wird „fröhlich“ klingen); wenn wir die Saite auf F stimmen, erhalten wir eine Moll-Stimmung (bzw. „traurig“).
Wie halte ich eine Kantele?
Es gibt zwei Arten der Haltung:
– Liegend: In diesem Fall wird die Kantele entweder auf den Schoß oder auf den Tisch gelegt;
– Aufgestellt: in diesem Fall liegt sie auf dem Schoß, wobei sich der Unterboden gegen den Bauch lehnt.
Wir empfehlen, das Instrument aufgestellt zu spielen, da diese Position eine freie und entspannte Bewegung der Arme gewährleistet und Muskelverspannungen verhindert.
Man sitzt mit geradem Rücken. Die Bewegungen der Hände und Finger sollten deutlich, aber gleichzeitig entspannt sein.
Wie spiele ich eine Kantele?
Es gibt zwei Arten sie zu spielen: Zupfen und Strumming (Klimpern).
Das Zupfen ist eine Zupfbewegung: Beim Spielen der fünfsaitigen Kantele werden Zeige-, Mittel- und Ringfinger der linken Hand (für die zweite, dritte und vierte Saite) und der Daumen und der Zeigefinger der rechten Hand (für die erste und fünfte Saite) verwendet.
Wenn das Instrument als Begleitinstrument (z. B. zu Liedern) verwendet wird, kommt die Strummingtechnik zum Einsatz: Alle fünf Saiten werden mit dem Zeigefinger der rechten Hand angeschlagen, während die Finger der linken Hand bestimmte Saiten dämpfen.
Historische Informationen
Die Kantele ist eines der ältesten Musikinstrumente, das vielleicht das hellste Symbol für die Kultur, die Weltanschauung und die geschichtliche Entwicklung der Finnen, Karelier, Wepsen und der Bewohner von Ingermanland ist. Ihr Alter gibt den Wissenschaftlern noch immer Rätsel auf: Einige sagen, dass die Kantele vor etwa 1000 Jahren entstanden ist, andere sind überzeugt, dass dieses Instrument schon viel früher – vor mehr als 3000 Jahren – auftauchte.
Traditionell wird das Auftauchen der Kantele mit dem Namen des Haupthelden des karelisch-finnischen Epos „Kalevala“, des Weisen, Runensängers und Zauberers Väinämöinen, in Verbindung gebracht. Der Legende nach, fing Väinämöinen einen riesigen Hecht und fertigte aus dessen Knochen den Körper für die Kantele, aus den Zähnen die Wirbel und nahm das Haar eines Pferdes als Saiten.
Und jedes Mal, wenn Väinämöinen auf der Kantele spielte, versammelten sich alle, die in der Luft, auf dem Land und im Meer lebten, um ihm beim Spielen zuzuhören, und alle waren von der Schönheit der Melodien zu Tränen gerührt.
In der traditionellen Kultur wurden ganze Holzstücke bei der Herstellung von Kanteles verwendet. Fichten oder Erlen wurden häufiger bevorzugt, weniger häufig Birken oder Espen; während des Prozesses wurde das Werkstück wiederholt mit Salzwasser bewässert, um das Holz zu verdichten, seine Resonatoreigenschaften zu verbessern und seine Widerstandsfähigkeit gegen Verformung während des Trocknungsprozesses zu erhöhen.
Wenn es eine Gelegenheit gab, wurde die neue Kantele ins Meer eingeweicht – die Meister glaubten, dass „das Meer der Kantele die Stimme gibt“. Die Saiten wurden entweder aus Adern oder aus Metall hergestellt. Aber, es wurden auch Instrumente mit Haarsaiten gefunden.
Nach den Bräuchen wurde die Kantele sechs Wochen lang hergestellt: während dieser Zeit „findet das Instrument seine Seele“ und wird dadurch klangvoller.
Es wird allgemein angenommen, dass die ältesten Kantele fünf Saiten hatten, was der Anzahl der Finger auf der Hand entsprach. Im „Kalevala“ liegt der Schwerpunkt auch auf einem fünfsaitigen Instrument. Aber im realen Leben trafen sich jedoch fünfsaitige Kanteles nicht so oft, hauptsächlich konnte man sie im Norden Karelis finden.
Die Kantele hat viele verwandte Musikinstrumente mit einer nicht minder interessanten und reichen Geschichte: zum Beispiel die russische Gusli, die lettische Kokle, die litauische Kankles und die estnische Kannel.